Synagoge Solingen

Rekonstruktion der Solinger Synagoge

Das Max-Leven-Zentrum Solingen und die EXCIT3D GmbH präsentieren das 3D-Modell der vor 150 Jahren errichteten und 1938 zerstörten Solinger Synagoge.

Modelliert nach alten Plänen und Fotos

In Rahmen einer Pressekonferenz in Solingen am 24. März haben wir die Modelle auch für Virtual und Augmented Reality zugänglich gemacht.

Anlässlich der Gedenkfeier zur Errichtung der 1938 zerstörten Solinger Synagoge überreichten wir dem Zentralratsvizepräsidenten der Juden in Deutschland, Herrn Abraham Lehrer, 3D-gedruckte Modelle der Synagoge und des Thoraschreins (siehe unten).

Die Synagoge in Augmented Reality

Das Lesepult

Der Thoraschrein

 

Die 3D- gedruckten Modelle

Zum 3D-Modell gehört neben dem Gebäude auch die Innenausstattung mit dem Thoraschrein, dem Lesepult (Arnud) und die Bänke der Besucher, die ebenerdig für die Männer und auf den Emporen für die Frauen platziert wurden.

Die 3D-Artists der EXCIT3D GmbH haben die virtuelle Synagoge innen und außen vollständig modelliert und texturiert. Als Referenz für die Modellierungs- und Texturierungsarbeiten dienten alte Pläne und historische Fotos, sowie Hinweise der Zeitzeugin Bella Tabak, die bis zu ihrem siebten Lebensjahr in Solingen lebte und mit ihren Eltern regelmäßig die Synagoge besuchte. Daniela Tobias (Vorsitzende des Vereins Max-Leven-Zentrum Solingen e. V.), der Historiker Dr. Horst Sassin (Vorstand Max-Leven-Zentrum Solingen e. V.) und der Historiker Armin Schulte (Max-Leven-Zentrum Solingen/Stadtarchiv) standen während des gesamten Entstehungsprozesses beratend zur Verfügung.

In Zukunft soll das Modell in Details ergänzt werden. Auch eine spätere virtuelle Einbettung der Synagoge in ein Gesamtmodell mit der umstehenden Wohn- und Schulbebauung wäre denkbar. Das 3D-Modell lässt sich bereits jetzt auf unterschiedliche Weise nutzen.

1. Website-Präsentation

Eine browserbasierte Web-Darstellung ermöglicht den Betrachter:innen einen Flug um das Gebäude. Durch Scrollen bzw. Swipen (#Smartphone) gelangt man durch das Tor auch in das Innere der Synagoge. Diese Anwendung wurde bereits von EXCIT3D realisiert und kann in Kürze online betrachtet werden. Ebenso ist ein 360°-Rundgang für PC und Smartphones in Arbeit, der über die Websites www.synagoge-solingen.de und www.max-leven-zentrum.de/150synagoge noch im April dieses Jahres verfügbar sein wird.

2. Augmented Reality

Das Modell insgesamt oder Teile davon, wie der Thoraschrein, können in Augmented Reality mit einem Smartphone in 3D auf dem Boden platziert werden. Die virtuelle Synagoge lässt sich skalieren. Man kann sich sogar um sie herum bewegen. Diese Anwendung wurde bereits von EXCIT3D realisiert.

3. Virtual Reality

Mit einem Virtual-Reality-Headset kann die #Synagoge außen umschritten und von innen begangen werden. Abhängig von der Art des Headsets erfolgt die Fortbewegung durch Teleportierung von Punkt zu Punkt oder durch Gehen im realen Raum. Auch diese Anwendung wurde bereits von EXCIT3D realisiert.

4. 3D-Druck

Das virtuelle Gebäude oder Einzelteile wie der #Thoraschrein können auch in verschiedenen 3D-Druckverfahren in unterschiedlichen Größen und Materialien gefertigt werden. Auch Vollfarb-Varianten sind denkbar. Das Gesamtgebäude und der Thoraschrein wurden bereits testweise bei EXCIT3D für den 3D-Druck aufbereitet und gedruckt. Bei diesem Vorhaben wurden wir durch den 3D-Drucker-Hersteller #Formlabs und das US-amerikanische Handelskonsulat unterstützt. Ebenfalls in diesem Projekt mitgearbeitet hat unser freier Mitarbeiter. Dieser lebt und arbeitet in Charkiw, Ukraine. Seit dem 24. Februar 2022 ist der Kontakt, trotz aller Bemühungen unsererseits, abgerissen. Wir hoffen inständig, dass ihm und seiner Familie nichts zugestoßen ist.