360° Rundgang in Solingen zur Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus

Die EXCIT3D GmbH hat für und in Zusammenarbeit mit dem Max-Leven-Zentrum Solingen e.V. einen virtuellen Rundgang entwickelt, der die Geschichte von Gebäuden und Büros der organisierten Arbeiterschaft am Wohnort, Arbeitsplatz und Todesort Max Leven vorstellt. Der Kulturkritiker wurde hier 1938 in der Pogromnacht ermordet. Der Rundgang endet in einem virtuell rekonstruierten 3D-Modell der Redaktionsräume der “Bergischen Arbeiterstimme”.

Text ab hier: Daniela Tobias, Max -Leven-Zentrum Solingen, e.V.

Rund um die Birkerstraße, Kölner Straße, Hohe Gasse (heute Max-Leven-Gasse) und die Hochstraße (heute Am Neumarkt) entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts ein Zentrum der organisierten Arbeiterschaft. Gewerkschaften, Genossenschaften, Parteien und Zeitungen des linken Spektrums unterhielten hier in unmittelbarer Nachbarschaft ihre Büros – bis zur “Machtergreifung” der Nationalsozialisten. Der virtuelle Rundgang stellt die heute noch vorhandenen, die bald abzureißenden und die bereits verschwundenen Gebäude und ihre Geschichte vor. Er endet in einem virtuell rekonstruierten Modell der Redaktionsräume der “Bergischen Arbeiterstimme”.

Die Bildungs- und Gedenkstätte an der Max-Leven-Gasse entsteht inmitten dieses ehemaligen Zentrums der Solinger Arbeiterbewegung – am Wohnort, Arbeitsplatz und Todesort des Kulturkritikers Max Leven, der hier 1938 in der Pogromnacht erschossen wurde. Bei der Vermittlung und der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes sollen auch in der künftigen Dauerausstellung multimediale Darstellungen mit Virtual- und Augmented-Reality-Elementen zum Einsatz kommen. Der Web-Rundgang bildet eine erste Basis dazu, die schrittweise ausgebaut werden soll.

Die Erstellung des virtuellen Rundgangs wurde mit Mitteln aus dem Bundesprogramm “Demokratie leben!” gefördert. Technisch umgesetzt wurde der Rundgang durch die Excit3D GmbH. Die Texte wurden von Armin Schulte und Daniela Tobias recherchiert und mit historischem Bildmaterial aus dem Stadtarchiv aufbereitet. Ein Audioguide, der durch den Rundgang leitet, wurde von Schüler*innen des Humboldgymnasiums mit Unterstützung des WDR-Journalisten Niklas Schenk aufgenommen.

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