360°-Live-Konzerte der Bergischen Symphoniker in Virtual Reality

Für  EXCIT3D ist es ein ganz besonderes Anliegen: Wir bringen fortschrittliche Technologie zu den Menschen. Für mehr Lebensqualität und Nutzen im Alltag.

Live dabei sein, wo man gerne wäre, aber nicht sein kann

Im aktuellen Fall geht es um eine von uns programmierte Virtual Reality App, die Heimbewohner in den Solinger Pflegeeinrichtungen künftig in die Lage versetzt, Konzerte der Bergischen Symphoniker oder Theaterveranstaltungen auf eine neue, intensive Art live zu erleben, ohne der Veranstaltung persönlich beizuwohnen zu müssen. Mit einer VR-Brille ausgestattet, haben die BewohnerInnen das Gefühl, ganz nahe bei und sogar zwischen SchauspielerInnen oder MusikerInnen zu sitzen und tief in das Live-Ereignis einzutauchen. Ein Metaversum (metaverse) kann so sinnvoll sein.

Ein Team innovationsbereiter Partner

Für das Projekt haben wir Partner gesucht, die  bereit sind, innovative Themen anzugehen. Und wir wurden fündig. Mit dabei ist das Kulturmanagement  der Stadt Solingen, die Bergischen Symphoniker und der Verein Lebensherbst e.V.. Mit der Lebensherbst-Geschäftsführerin, Petra Krötzsch, arbeiten wir schon bei einem  deutschlandweiten VR-Projekt zum Thema “Virtuelles Verreisen” zusammen. EXCIT3D-Geschäftsführer Werner Koch und Lebensherbst-Geschäftsführerin Petra Krötzsch stellten im vergangen Jahr das Projekt Sonja Baumhauer, der Leiterin des Kulturmanagements Solingen,  vor, die sofort die Chance erkannte, neue Zielgruppen an das Theater und die Bergischen Symphoniker heranzuführen und auch die „älteren“ Besucher, die nicht mehr persönlich kommen können, zu erreichen.  Das Projekt wird durch den Landschaftsverband Rheinland im Jahr 2022 mit 22.500 € gefördert. Vorbehaltlich der pauschalen Landeszuwendung aus dem GFG wurde eine Förderabsicht für 2023 in gleicher Höhe ausgesprochen. Das Gesamtvolumen des Projektes beträgt 57.300 €.

Die EXCIT3D 8K-360°-Live-Streaming-Lösung

ermöglicht es Usern, an Konzerten teilzunehmen, ohne ihren derzeitigen Standort verlassen zu müssen. Dafür haben wir eine spezielle App entwickelt, die mehrere Kameras unterstützt und einen Workflow aus einer Hand ermöglicht. Mit der App und einer Virtual Reality Brille können die User das Konzert-Erlebnis hautnah miterleben, so, als wären sie selbst vor Ort. Dank einer Auflösung von bis zu 8K entsteht ein gestochen scharfe und detailliertes Bild, sodass die User jedes noch so kleine Detail des Konzerts sehen. Im konkreten Fall werden aus Kostengründen nur 4K übertragen. Die App bietet grundsätzlich den Userns die Möglichkeit, die Perspektive während des Events wechseln können und so das Gefühl zu haben, persönlich an verschiedenen Orten in einer Eventlocation zu sein. Zudem ist der Workflow aus einer Hand einmalig: Die Gesamtlösung kümmert sich um die Steuerung und Verarbeitung der Kameras und liefert das Live-Bild direkt an die Virtual Reality Brille. Dadurch müssen sich die User um nichts kümmern und können sich voll und ganz auf das Konzert-Erlebnis konzentrieren.
Die EXCIT3D-Mitarbeiter im Projekt: Programmierung: Marvin Graf, Entwicklungsleitung: Jörn Geisler, Projektleitung: Ben Koch.

Erfolgreicher Test

Am vergangenen Montag haben wir die VR-Streaming-Infrastruktur einem ersten Test unterzogen, bei dem auch die Presse dabei war. Ort der Handlung war für den Upstream der Konzertsaal des Theaters Solingen mit vier Bläsern der Bergischen Symphoniker und für die Übertragung auf VR-Brillen das Seniorenheim der Diakonie Bethanien in Solingen-Aufderhöhe. Nach einigen  Versuchen stand die VR-Leitung. Die erste Testperson war die 97-jährige Charlotte Wester. Wie begeistert sie war, zeigt die Reportage von RTL. Am Dienstag, den 20. Dezember sollen zum 5. Philharmonischen Konzert der Bergischen Symphoniker im Seniorenheim gleich mehrere VR-Brillen zum Einsatz kommen.

Die technischen Herausforderungen

1. 360-Grad Kameras
Für den Livestream werden 360°-Kameras eingesetzt, die auf den Bühne des Konzertsaals und Theaters platziert werden. Das Problem: Leistungsstarke 360°-Kamera verfügen über eine hohe Rechnerleistung, müssen gekühlt werden. Damit verbunden sind jedoch Geräusche, die Schauspieler und Musiker stören. Es musste also eine Lösung her, die einen Kompromiss zwischen Bildqualität und Geräuschemissionen ermöglicht. Der Kompromiss wurde gefunden: Es werden kleinere 360°-Kameras eingesetzt.

2. Upload und 360°-Streaming
Für den Upload verwenden wir einen leistungsstarker Computer und eine Software (OBS) mit der die besonders großen 360°-Kamerabilder synchron mit den Audio-Daten zusammengebracht werden.  Benötigt wird darüber hinaus eine Streaming-Plattform, bei der auch die große 8K-Datenmenge bewältigt werden kann. 8K in 360° Rundumsicht zu filmen, ist um ein Vielfaches anspruchsvoller als in normaler 1080p Auflösung. Aus Kostengründe wird bei der aktuellen Anwendung für das Stadttheater die preiswerte 4K-Variante bevorzugt.

3. Downstream und Betrachtung in VR und 360°
Der Downstream wird an die App gesendet,  die wir bei EXCIT3D entwickelt haben.  Eine in den Stores von Apple und Google verfügbare Variante der App ermöglicht die Ansicht auch auf Smartphones in 360°. Die App zeigt die bevorstehenden Konzerte an und wechselt zum Veranstaltungsbeginn in den Live-Modus. Die User können sich bei einem Konzert mit ihrem Handy in alle Richtungen im Orchester drehen oder ihr Smartphone in ein preiswertes Cardboard stecken, um ein immersiveres Erlebnis zu erzielen. Am eindrucksvollsten ist die Betrachtung mit einer VR-Brille. Dafür laden wir die App in die Stores von VR-Brillen-Anbietern hoch. Wir haben Wert darauf gelegt, dass die Bedienung denkbar einfach ist und niemanden überfordert. Für unsere Projekt mit Senioreneinrichtungen ist es wichtig, dass eine hinreichende Internetverbindung vorliegt, insbesondere, wenn parallel mehrere Headsets zum Einsatz kommen.

Die weiteren Verantwortlichen im Projekt

Sonja Baumhauer, Leiterin Kulturmanagement Stadt Solingen
hat die zentrale Projektsteuerung inkl. Fördermittelmanagement übernommen. Außerdem stellt sie für das Theater- und Konzerthaus Raum- und Personalressourcen für die Durchführung zur Verfügung und ist Veranstalter.
Die neue Technik bietet für sie im nächsten Schritt auch Möglichkeiten, die Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendbildungseinrichtungen auszubauen. Das Theater und Konzerthaus soll sich als Experimentierfeld für Künstlerinnen und Künstler anbieten, die Live-Erlebnisse und Digitalität mittels Interaktion noch einmal ganz anders miteinander verbinden können.

Michael Reitz, Bühnenmeister und Leiter des Konzerthauses in Solingen
liefert gemeinsam mit seinen Kollegen das technische Know-How und ist für die Bergischen Symphoniker ein unverzichtbarer Partner, um die gewohnte Tonqualität für dieses Projekt sicherzustellen.

Stefan Schreiner, Geschäftsführer der Bergischen Symphoniker
bildet die Schnittstelle zu den Musikern. Über deren Freundeskreise leisten sie einen finanziellen Beitrag zur Realisierung des gemeinsamen Projektes. Die Bergischen Symphoniker als Orchester „liefern“ den musikalischen Inhalt für dieses neue Live-Erlebnis und hoffen damit neues und „altes“ Publikum zu erreichen. Sie sehen in diesem Format eine Fortführung der eigenständig erstellten Videos und des schon eingeschlagenen Wegs zur Erweiterung und Pflege des Publikums durch die Nutzung digitaler Möglichkeiten.

Petra Krötzsch, Geschäftsführerin Lebensherbst e. V.
hat die “Senioren-Variante” der Projekt-Idee mit Werner Koch entwickelt. Sie konnte für die notwendigen Eigenmittel die Altenstiftung der Stadtsparkasse Solingen als finanziellen Unterstützer des Förderprojektes gewinnen.
Sie ist die Schnittstelle zu den Pflegeeinrichtungen, informiert die sozialen Dienste und Senioren und wird jedes Kulturerlebnis persönlich vor Ort in den Heimen begleiten.

Die Gastgeberin beim Test-Streaming: Natalie Schaffert
Diakonie Bethanien, Regionalleitung Altenhilfe Solingen,
unterstützt mit ihrem Team gerne die Lebensherbst-Projekte, die ihren Heimbewohnern zugutekommen.

Weiterführende Links:

Weitere Streaming-Events

EXCIT3 hat bereits in der Vergangenheit Veranstaltungen in 360° gestreamt.
Ein Beispiel ist die 360° Sound-Light-Performance mit
Visual-Arts von Gregor Eisenmann
Guitar, Theremin, Synths und Livelooping von Andrea Gallucci
Didgeridoo, E-Drumpad, Voice and Livelooping von Marvin Dillmann

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